Leipzig bleibt Stützpunkt für Nachwuchs SchwimmenKassel/Leipzig Der Deutsche Schwimm-Verband (DSV) wird künftig sechs Bundesstützpunkte unterhalten: Hamburg, Berlin, Halle/Saale, Essen, Frankfurt/Main und Heidelberg. Dies teilte der DSV gestern nach einer Absprache mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) mit. Das neue Modell sieht hauptamtlich vom DSV bezahlte Bundesstützpunkt-Trainer vor und soll mit dem 1. Januar 2009 umgesetzt werden. Neben den sechs neuen Bundesstützpunkten wurden vier Bundes-Nachwuchs-Stützpunkte benannt: Dortmund, Hannover, Leipzig (Diagnose- und Wissenschaftszentrum) und Potsdam (Projektanbindung Langstrecke). Warendorf erhält den Status eines Sonder-Bundesstützpunktes Bundeswehr. Im Bereich Freiwasserschwimmen einigten sich DOSB und DSV auf drei Projekt-Bundesstützpunkte in Rostock, Würzburg und Mainz/Wiesbaden. München als Bundesstützpunkt Nachwuchs und Hannover als Bundesstützpunkt wurden vom DOSB noch nicht abgesegnet. Eine endgültige Entscheidung über den DSV-Vorschlag wird nach weiteren Gesprächen erfolgen. Leipzig war vom Sächsischen Schwimmverband als Bundesstützpunkt vorgeschlagen worden. „Doch offenbar haben wir zu wenig Kader“, meinte Winfried Nowack, der Leiter des Olympiastützpunktes (OSP), so dass sich die nach seiner Meinung guten Bedingungen für den Schwimmsport in Leipzig nicht genügend niederschlagen. In der Messestadt gibt es derzeit keine Becken-Schwimmerin oder -Schwimmer im A-Kader. Zu dieser höchsten Kategorie gehört lediglich Langstreckenschwimmer Toni Franz vom SC DHfK. Auch im Nachwuchs bewertet Nowack die Situation als unbefriedigend. „Das ist alles in allem zu wenig“, so Nowack. „Wir haben etwa 120 Schwimmerinnen und Schwimmer im Sportgymnasium beziehungsweise in der Sportmittelschule. Da kommt aber zu wenig oben an.“ Leipzig sei zuletzt auch kein Bundesstützpunkt gewesen, habe seinen Status für den Nachwuchs aber behalten. „Es muss insgesamt etwas passieren, damit wir mehr Kader entwickeln.“ Wolfram Sperling, Präsident des Sächsischen Schwimmerverbandes, war von der Entscheidung nicht sonderlich überrascht. „Das hat sich abgezeichnet, auch nach den Ergebnissen in Peking. Und Halle soll ja auch gewissermaßen Stützpunkt für Mitteldeutschland sein.“ Er ist ebenfalls froh, den Nachwuchs-Stützpunkt für Leipzig erhalten zu haben. In zwei Jahren werde erneut über die Stützpunkte beraten. „Aber wir müssen natürlich mehr Kader für den Junioren- und den Spitzen-Bereich entwickeln.“(dpa/W.W.).LVZ2008-12-10
Zurück