Trauer um Hans-Georg Weiß
Trainer der Post-Schwimmer verstorbenMit einer spontanen Schweigeminute gedachten die Schwimmer des Postsportvereins Leipzig am Mittwoch beim Training ihres wenige Stunden zuvor nach schwerer Krankheit verstorbenen Cheftrainers Hans-Georg Weiß. Der Coach, der im April der 66. Lebensjahr vollendet hätte, war in seiner Jugend als Fußballtorwart sportlich aktiv.
Seine Liebe zum Schwimmsport entdeckte Hans-Georg Weiß Anfang der 70er Jahre, als seine Tochter bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Post Leipzig mit Schwimmen begann. Zunächst half er am Beckenrand, nach kurzer Zeit übernahm er selbst die sportlichen Geschicke. So wurden die Schwimmhalle Nordost und das Schwimmstadion zu seiner zweiten Heimat. Unter seiner Führung entwickelte sich der Post SV zu einer der stärksten Schwimm-Abteilungen der Stadt mit über 500 Mitgliedern sowie den meisten Kampfrichtern und anderen Helfern.
Neben seinem Organisationstalent und Engagement bestach er mit dem besonderen Vermögen, die Jugend zu begeistern. Dies betraf insbesondere Sportler, die nach Beendigung ihrer leistungssportlichen Laufbahn bei den Post-Schwimmern um Hans-Georg Weiß "aufgefangen" wurden. Auch wenn es für sie nicht mehr um olympische Ziele ging, motivierte sie sich nun im Kampf um die FDGB-, Jugend- und DSSV – Pokale der DDR, nach der Wende bei den Bundespostmeisterschaften. Bei diesen Wettbewerben avancierte Post Leipzig 20 Jahre lang zum Seriensieger. Dabei schwammen ehemalige Leipziger Olympiateilnehmer und Weltrekordler wie Silke Hörner, Petra Priemer, Anne-Katrin Schott, Frank Kühne oder Dietmar Göring unter den Fittichen von Hans-Georg Weiß.Frank SchoberLVZ2001-03-09