Aufstieg trotz Virus-Attacke
Frauen und Männer der SSG Leipzig kehren in die Schwimm-Bundesliga zurückFünf Jahre nach dem Abstieg der Leutzscher Frauen sowie sieben Jahre nach dem Rückzug der DHfK-Männer sind die Leipziger Schwimmer bei den deutschen Mannschaftsmeisterschaften (DMS) wieder erstklassig. Garant für den Bundesliga-Wiederaufstieg ist der 2008 erfolgte Zusammenschluss der fünf besten Vereine zur Schwimmstartgemeinschaft (SSG) Leipzig.
Sowohl die Frauen als auch die Männer belegten im bundesweiten Fernvergleich aller zweiten Ligen den zweiten Platz und sicherten sich damit das Aufstiegsrecht in die Eliteklasse. Doch ehe die Mannschaften um Kapitän Stefan Herbst am Sonnabend auf der Heimfahrt jubeln konnten, mussten sie bange Stunden überstehen. Zunächst schlug vergangene Woche nach der Kurzbahn-DM in Essen der Grippe-Virus mächtig zu. „Noch am Freitag gab es eine Hiobsbotschaft nach der anderen", berichtete Trainerin Eva Herbst. „Da dachte ich schon, dass wir vor allem bei den Frauen keine Chance mehr haben. Aber dann haben sich alle eingesetzten Schwimmer ein Bein rausgerissen fürs Team."
Da es bei den Frauen nach dem Vorkampf besonders eng zuging, war die krankheitsbedingte Absage der besten und vielseitigsten Leipzigerin Juliane Reinhold eine schwere Hypothek. Zudem war Patricia Köhler am Freitag die Treppe heruntergestürzt, musste ebenfalls zu Hause bleiben. „Doch zum Glück haben sich fast alle gegenüber dem Vorkampf gesteigert", meinte Eva Herbst. So rettete die SSG den knappen Vorsprung von 350 Punkten auf München ins Ziel.
Bei den Männern hagelte es Absagen: Riccardo Prietzsch erhielt nach überstandenem Schweinegrippe-Virus ärztliches Startverbot. Karl-Richard Hennebach und Tony Wiegmann, die in Essen als Lagenstaffel-Vierte über sich hinausgewachsen waren – lagen flach. Doch einmal mehr riss Stefan Herbst seine Teamkollegen mit: Der 31-Jährige – beflügelt von der Nominierung zur Kurzbahn-EM in Istanbul – erreichte bei fünf Starts über 5000 Punkte. Das bedeutet, dass er überall im Schnitt über dem Langbahn-Weltrekord blieb. Auf allen drei Rückenstrecken stellte er Bestzeiten auf, mit denen er in Essen auf Platz drei oder vier gelandet wäre. Im Fernvergleich blieb sein Team am Samstag klar vor dem Biedermann-Klub SV Halle.LVZFrank Schober2009-12-07
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