Biedermann schlägt zu – Hallenser schwimmt Jahresweltbestzeit über 200 m FreistilBerlin. Mit einem phänomenalen Schlussakt hat Weltrekordler Paul Biedermann bei der Schwimm-DM in Berlin alle Zweifel an seiner Form beseitigt. Einen Tag nach seinem wenig überzeugenden Erfolg über 100 m Freistil schwamm sich der 28-Jährige über die doppelte Distanz mit seinem Start-Ziel-Sieg in Weltjahresbestzeit von 1:45,60 min frei und war schneller als bei seiner EM-Silbermedaille 2014. Die Hoffnung auf eine WM-Medaille in vier Monaten in Kasan ist gestiegen. „Das Rennen war voll gut, das hat viel Spaß gemacht", sagte Biedermann und gab zu: „Ich war ein bisschen geknickt nach den 100 Metern."
Auch Vizeweltmeister Marco Koch sorgte über 200 m Brust (2:09,72) mit Rang drei in der Weltrangliste für Erleichterung. „Zeit okay, Titel verteidigt – alles gut", sagte der Europameister. Das deutsche Schwimmteam verzeichnet bislang 26 WM-Normerfüller. Nun müssen noch ein internationaler und ein weiterer nationaler Nachweis bis zur Nominierung folgen. „Insgesamt bin ich zufrieden", sagte Bundestrainer Henning Lambertz: „Es gab aber auch Wermutstropfen." Dazu zählen verpasste Normen von ambitionierten Männern, darunter Rücken-Vizeeuropameister Christian Diener.
Für die Schwimmer der SSG Leipzig war der erste Tag mit Bronze für Juliane Reinhold und die Freistil-Mixedstaffel der erfolgreichste. Am Wochenende gab es durch die Lagenspezialistin (Platz vier über 200 Meter), den fünften Platz von Tobias Horn über 200 m Schmetterling und den zehnten Rang von Tommi Wolst über 100 m Rücken noch drei Finalteilnahmen, die den Aufwärtstrend des Teams von Trainer Dirk Franke ebenso untermauern wie der sechste Rang der Lagen-Mixed-Staffel. Im Vorjahr war Tobias Horn noch der einzige Finalist. Juliane Reinhold erarbeitete sich eine starke Ausgangsposition für die Olympiasaison und wirkte erleichtert: „Nach fünf harten Jahren sehe ich endlich Licht am Ende des Tunnels. Der Anschluss ist hergestellt, nun bin ich voll motiviert und bereit, meinen Körper zu schinden. Ich werde hart arbeiten, um an den anderen vorbeizuziehen."
Viele Teilnahmen an den Jugend-Finals verzeichnete der 13 bis 15 Jahre alte Nachwuchs der SSG Leipzig im Kampf um ein Ticket für das Europäische Jugendfestival Ende Juli in Tiflis. Für dieses Highlight erfolgt die endgültige Qualifikation bei den Jahrgangstitelkämpfen in acht Wochen. Vor allem Lucie Kühn (Rücken), Michael Schäffner (Rücken und Delfin), Lisa Marie Päßler (Schmetterling) und Isabell Ramolla (Brust) schwammen sich im Notizblock der Bundestrainerin Beate Ludewig weit nach oben.
sid/fssid / fsLVZ2015-04-13
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