Sechsfach-Sieger auf der Welle – Lokalmatador Tobias Horn überragt bei den Sachsenmeisterschaften der Schwimmer2013-05-14

Sechsfach-Sieger auf der Welle – Lokalmatador Tobias Horn überragt bei den Sachsenmeisterschaften der SchwimmerIn Sachsen sind die Leipziger Schwimmer nach wie vor das Maß der Dinge. Bei den offenen Meisterschaften des Freistaates in der Uni-Halle holte die Startgemeinschaft die Hälfte aller Titel. 16 Mal schlugen die SSG-Schwimmer in den A-Finals als Erste an, einen Erfolg verbuchte der SSV Leutzsch. Mit sechs Einzelsiegen überragte Tobias Horn, der vor zwei Wochen bei den deutschen Meisterschaften in Berlin zweimal Rang sechs belegt hatte.
„Tobi schwimmt seit Berlin auf einer Welle", meint Stützpunkttrainer Dirk Franke über den fleißigsten Titelsammler des Wochenendes. Auf den Freistilstrecken schwamm der zweifache Junioren-EM-Teilnehmer meist einen Riesenvorsprung heraus. Auf den kräftezehrenden 200 m Schmetterling, wo der 20-Jährige vor 14 Tagen ebenfalls in die deutsche Spitze vordrang, gab es den spannendsten Dreikampf der Sachsenmeisterschaften. Die SSG-Kollegen Max Wehenkel, beflügelt von der Silbermedaille in Berlin mit der Lagenstaffel, und Felix Eigel lagen bis 25 Meter vor dem Ziel gleichauf mit Tobias Horn, der mit einem starken Spurt knapp als Erster im Ziel war. Zufrieden war Trainer Franke auch mit den Bestzeiten von Tommi Wolst, der in Vorbereitung der Junioren-EM-Qualifikation viele Nebenstrecken absolvierte und sich über 100 m Brust sowie 100 m Schmetterling deutlich steigerte. Diese Zeiten lassen hoffen, dass der 17-Jährige die JEM-Norm über 200 m Lagen Mitte Juni knacken kann. Über 50 m Rücken wurde er jedoch von Trainingskollegen Julius Klein aus Dresden bezwungen.
Bei den Frauen stellte sich Juliane Reinhold formverbessert vor. Da sie über 200 m Lagen wegen falscher Wende disqualifiziert wurde, stand Marie Pietruschka auf dem obersten Treppchen. Ein noch besseres Abschneiden verhinderte das Fehlen von Saskia Donat, Serghei Golban und Philipp Sikatzki – die drei zum Teil gesundheitlich angeschlagenen SSG-Leistungsträger absolvierten nur ihren Pflichtstart auf den langen Strecken, der Voraussetzung für die Teilnahme an der Jahrgangs-DM ist. Viel Lob erntete der SV Handwerk für die perfekte Organisation. Erstmals wurden die Wettkämpfe komplett live im Leipzig-Fernsehen übertragen.
fsLVZ2013-05-14

Kommt ein Schmetterling geflogen – Tobias Horn bleibt über 200 Meter unter zwei Minuten / SSG-Schwimmer kehren ohne DM-Medaille heimDer Trainer hatte sich eine zusätzliche Motivations-Spritze einfallen lassen, die er zwischendurch fast bereute. „Jeder, der ins Einzel-Finale einzieht, darf ein Trainingsprogramm für mich mitgestalten", erzählte Dirk Franke am Rande der deutschen Meisterschaften der Schwimmer in Berlin. Und schon befürchtete der 45-Jährige, in den nächsten Tagen von seinen Schützlingen im Wasser – quasi als Retour-Kutsche – mal ordentlich gequält zu werden. Doch ganz so dicke wird es nicht kommen für den Leipziger Stützpunkttrainer. Denn bei den viertägigen Titelkämpfen erreichten Frankes Schwimmer nur zweimal den A-Endlauf. Beide Male gehörte Tobias Horn zu den zehn besten Schwimmern Deutschlands. Einen Tag nach seinem fünften Rang mit Bestzeit über 400 m Freistil wiederholte der 21-Jährige diese Platzierung über 200 m Schmetterling, wo er sich um zwei Sekunden steigerte und in 1:59,31 Minuten eine Schallmauer durchbrach.
Die Zwei-Minuten-Grenze, die der Leipziger Roger Pyttel bereits 1976 knackte, gilt in dieser kräftezehrenden Disziplin noch immer etwas im Schwimmsport. Diesmal blieben erneut nur fünf Männer darunter, Tobias Horn kam auf der so wichtigen letzten Bahn geradezu herangeflogen und war am Ende sogar drei Zehntel schneller als vor fast 40 Jahren Pyttel, den er nur vom Hörensagen kennt. Doch trotz der tollen Bestzeit war da auch ein weinendes Auge bei Tobias Horn: „Ich hätte mir gern noch eine Medaille geschnappt. Aber mehr ging am Ende einfach nicht." Doch entweder waren die Arme oder die letzte Bahn ein klein wenig zu kurz. Jedenfalls fehlten dem Leipziger zu Bronze drei Zehntel und zu Gold auch nur 58 Hundertstel. Doch das Finale kostete enorm viel Kraft. Die erhoffte dritte Finalteilnahme verpasste Horn gestern über 200 m Freistil: Da ging nix mehr. Ich war von Anfang an fest."
Nach zwei vierten Plätzen gab es gestern für die SSG-Frauen über 4×100 m Lagen noch einen fünften Rang. Im Einzel gelangen Marie Pietruschka die größten Steigerungsraten, doch fürs A-Finale reichte es nie. Ganze drei Hundertstel fehlten ihr über 200 m Lagen, wo Juliane Reinhold neun Hundertstel am Endlauf vorbeischrammte. Die 20-Jährige steigerte sich später im B-Finale, in dem sie die sechstbeste Zeit des Tages erzielte. Sie wurde wie Junioren-EM-Kandidat Tommi Wolst auch Opfer des ungünstigen Zeitplans, denn die 200 m Rücken und 200 m Lagen folgten unmittelbar hintereinander. Wolst, der nicht so befreit aufschwamm wie erhofft, hat Mitte Juni noch eine Chance aufs JEM-Ticket bei den Jahrgangs-Titelkämpfen.
30 DSV-Schwimmer erfüllten bislang die EM-Norm, darunter auch die Ex-Leipzigerin Lisa Graf, die über 100 und 200 m Rücken jeweils Silber holte. Nominiert wird nach einem letzten Test im Juli in Essen. Herausragend war Paul Biedermann, der nach langer Wettkampfpause alle drei Titel über 100, 200 und 400 m Freistil errang und nun heiß ist auf die Europameisterschaft Mitte August im benachbarten Berliner Velodrom, in dem es an diesem Wochenende noch recht trocken zuging: Dort glänzte nämlich Boxer Arthur Abraham.
Frank SchoberLVZ2014-05-05

Eine Silber-Woche mit leichtem Gold-GlanzDrei Titel für SSG-Schwimmer bei Jahrgangs-DM in Berlin.

Es waren Silberfestspiele mit leicht goldenem Glanz. Die Schwimmer des Leipziger Bundes- und Landesstützpunktes zogen sich bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin mit drei Gold-, zwölf Silber- und sechs Bronzemedaillen achtbar aus der Affäre. Herausragend war die Qualifikation von Julius Klein für die Junioren-EM in Posen, wofür zuvor schon vier DHfK-Wasserspringer ihre Norm erfüllt hatten. Der am hiesigen Stützpunkt trainierende Dresdner machte die JEM-Teilnahme mit Rang zwei über 50 m Rücken endgültig perfekt. „Bis dahin hatte der Bundestrainer noch gezögert, er wollte offenbar neben den 100 m Rücken eine starke zweite Strecke sehen. Die hat Julius geliefert", sagte Trainer Dirk Franke, der die Steigerungsraten des 18-Jährigen hervorhob: „Ihn hatten wir für die JEM zunächst nicht auf der Rechnung."
Für das zweite Gold der SSG Leipzig sorgte Tommi Wolst: Der vierfache Medaillengewinner verteidigte seinen Titel über 200 m Rücken. „Das war mein großes Ziel, darüber bin ich sehr glücklich." Zur sehr harten Junioren-EM-Norm fehlte etwas mehr als eine Sekunde. „Auf den letzten Metern machte sich leider bemerkbar, dass ich in der Vorbereitung eine Woche krank war", sagte der Sportgymnasiast. Trainer Dirk Franke meinte: „Es war klar, dass es mit der JEM eng wird. Aber Tommi ist jüngerer Jahrgang, nächstes Jahr soll es klappen." Gestern nutzte auch der sehr gut aufgelegte Tobias Horn seine Gold-Chance im Superfinale über 200 m Freistil, für das drei Mitfavoriten abgesagt hatten. Nur mit der Bestzeit klappte es am fünften Wettkampftag nicht mehr.
Bitter für Leipzig: Der zweifache Medaillengewinner Ramon Klenz vom SSV Leutzsch hatte sich gemeinsam mit seiner Familie kurz vor den Meisterschaften entschieden, seine Karriere ab Sommer in Hamburg fortzusetzen. Mutter und Trainerin Sabine Krauß – unter ihrem Mädchennamen Herbst Olympiavierte – hatte mehrfach versucht, Probleme mit den Verantwortlichen des Sportgymnasiums und dem Landesverband zu besprechen. „Doch mein Gesprächs-Wunsch wurde abgelehnt", nennt sie als Hauptgrund für den Weggang ihres Sohnes, der in dieser Saison nicht im Stützpunkt trainierte.
Medaillen Freitag bis Sonntag, Jugend-Mehrkampf, Jg. 2001: 3. Robert Clauß (DHfK), Jg. 2000: 3. Danny Nultsch (Automation), Jg. 2000, 100 F: 2. Michelle Zehmisch 59,88, Jg. 96, 200 R: 1. Wolst 2:05,65, 50 F: 3. Wolst 23,87, Jg. 95. 50/200 R: 2. Klein 26,68/2:07,03, Junioren, 50 B: 2. Tobias Feigl 29,32, 50 R: 2. Philipp Sikatzki 26,52, 200 S: 3. Horn 2:01,29, 200 F: 2. Horn 1:51,40 (Superfinale 1. Horn 1:51,25).Frank SchoberLVZ2013-06-17

Sachsenmeister werden in Uni-Halle gekürtDie sächsischen Schwimmer schmorten jahrelang bei ihren Landesmeisterschaften im eigenen Saft. Kleine Starterfelder und entsprechend bescheidene Stimmung waren die Folge. Doch seit Andreas Bobrzik und der SV Handwerk Leipzig sich vor vier Jahren auf die Fahnen schrieben, die sächsischen Titelkämpfe mit viel Liebe zum Detail zu veranstalten und für andere (Bundes-)Länder zu öffnen, hat sich einiges getan. „Wir haben die Teilnehmerzahl verdoppelt und sind fast an der Kapazitätsgrenze angelangt, die in der Uni-Schwimmhalle verkraftbar ist", erklärte Bobrzik vor den heute beginnenden dreitägigen Titelkämpfen 2014. Nach gut 200 Startern hat sich die Zahl Jahr für Jahr erhöht – diesmal haben 460 Schwimmer gemeldet, unter anderem aus dem benachbarten Halle, das im deutschen Schwimmsport neben dem Zentrum in Essen den Ton angibt.
Mittlerweile sind die offenen Meisterschaften sogar international besetzt, denn es haben sich einige Nachwuchs-Schwimmer aus Österreich und Russland angekündigt. Letztere kommen aus dem 600 Kilometer südlich von Moskau gelegenen Liski am Don – einer 56000-Einwohner-Stadt. „Die Russen haben über Facebook Kontakt zu uns aufgenommen. Sie kommen mit vier Talenten, im kommenden Jahr vielleicht schon mit einer größeren Mannschaft", sagte der OK-Chef, der sich auf 2015 besonders freut: „Dann haben wir in der Uni-Schwimmhalle nach einem Umbau moderne Startblöcke, eine nagelneue Anzeigetafel und ein Zelt vor der Halle, womit sich die Anzahl der Teilnehmer erhöhen kann." Für dieses Jahr musste Bobrzik drei polnischen Teams noch absagen.
Nicht optimal sei der Termin fünf Tage nach den deutschen Meisterschaften: „Eine Woche später wäre günstiger. Aber wir mussten die Halle langfristig binden – da hatte der DSV wie so oft seine Meisterschaftstermine noch nicht festgelegt." Dennoch sind die besten Leipziger SSG-Schwimmer gemeldet, wenngleich einige wie Juliane Reinhold wohl krankheitsbedingt fehlen. Bobrzik hofft, dass einige Leipziger Talente noch eine Norm für die deutschen Jahrgangsmeisterschaften Mitte Juni erfüllen.
Frank SchoberLVZ2014-05-09

Rücken-Ass unterbietet JEM-Norm – Leipziger Schwimmer mit starkem Auftakt der Jahrgangs-DM in BerlinErfolgreicher Start in die deutschen Jahrgangsmeisterschaften: Die Leipziger Schwimmer holten an den ersten beiden Tagen der Jugend- und Juniorentitelkämpfe in Berlin einmal Gold, sechsmal Silber und zweimal Bronze. Vor allem unterbot Julius Klein über 100 m Rücken in 56,84 s die Norm für die Junioren-Europameisterschaften Mitte Juli in Posen. Der 18-Jährige startet für die 1. Dresdner Schwimmgemeinschaft, trainiert aber seit zwei Jahren am Bundesstützpunkt Leipzig.
Julius Klein steigerte sich gegenüber den deutschen Meisterschaften der Erwachsenen im April um mehr als eine Sekunde. „Das war die stärkste Leistung von allen. Julius hat das ganze Jahr über sehr gut trainiert, aber im Wettkampf wollte es nie so richtig klappen", sagte Stützpunkttrainer Dirk Franke: „Im April lief es dann erstmals deutlich besser. Da ist der Knoten geplatzt, eine Blockade im Kopf hat sich gelöst. Seither war er wesentlich positiver eingestellt." Die zweite JEM-Hoffnung erfüllte sich gestern noch nicht. Tommi Wolst (SSG) schwanden über 200 m Lagen nach furiosem Beginn am Ende die Kräfte.
Den ersten Titel für die SSG sicherte Michelle Zehmisch. Der 13 Jahre alte Schützling von Anne-Katrin Neumann errang über 50 m Freistil in 27,12 s mit einer halben Sekunde Vorsprung die Goldmedaille über 50 m Freistil im jüngsten Jahrgang 2000.
Mit Bestzeiten holten die 20-jährigen Tobias Horn und Serghei Golban Junioren-Silber. Horn steigerte sich über 400 m Freistil gegenüber der DM im April um 2,5 Sekunden auf 3:53,71 min und über 200 m Schmetterling auf 2:01,31 min. Golban war über 100 m Rücken in 56,27 s die Nummer zwei in Deutschland. „Als Sprinter hat er diesmal auch über 100 Meter super durchgezogen", meinte Franke. Dafür vermasselte Golban über 50 m Schmetterling mit einem schwachen Anschlag eine Medaille.
Weitere Medaillen, Jg. 96, 100 R: 2. Wolst (SSG) 58,64, 200 L: 3. Wolst 2:06,71, Jg. 98, 100 S: 2. Ramon Klenz (SSV Leutzsch) 57,78, 100 R: 3. Klenz 1:00,74.
Frank SchoberLVZ2013-06-14

Der verlorene Sohn kehrt zurückRamon Klenz gewinnt bei den Landesmeisterschaften fünf Goldmedaillen, einige Leipziger SSG-Schwimmer räumen ab
Es war mal wieder ein erfolgreiches Wochenende für den Leipziger Schwimmsport: Bei den Offenen Sächsischen Landesmeisterschaften in der Uni-Schwimmhalle konnten Athleten der hiesigen Vereine insgesamt 64 Medaillen erringen, davon 26 goldene.
Einer der besten Schwimmer war ein „verlorener Sohn" der Messestadt. Ramon Klenz ging bei den Landesmeisterschaften, die für alle Bundesländer offen und sogar international besetzt waren, für den Hamburger SC an den Start. Er wurde aber vor fast 16 Jahren in Leipzig geboren. Der Sohn der ehemaligen Weltklasseschwimmerin Sabine Krauß konnte bei den Finals am Sonntag auf jeder Strecke seine Bestzeit deutlich steigern. Dazu sprangen bei den Landesmeisterschaften insgesamt fünf Goldmedaillen für den Sportschüler raus.
Seine Mutter, unter ihrem Mädchennamen Herbst Olympiavierte 1996 in Atlanta, erklärte noch einmal, wie es vor einem Dreivierteljahr zu dem Wechsel von der Pleiße an die Elbe gekommen war: „Wir fühlten uns vom Leipziger Sportgymnasium nicht mehr ausreichend unterstützt, wenn es um das Vereinbaren von Schule und Schwimmen ging. Nach einem Wettkampf am Sonntagabend musste Ramon am Montag früh schon wieder Klassenarbeiten schreiben." In Hamburg, wo Klenz’ Vater wohnt, sei das laut Sabine Herbst nun anders. „Trotzdem ist es für die Sportstadt Leipzig sehr schade", ergänzt die Mutter, die als Sportlehrerin in Engelsdorf arbeitet.
Auch der Leipziger Stützpunkttrainer Dirk Franke bedauert noch immer den Weggang des Talentes, von denen es so viele in Leipzig nicht gibt: „Ich hätte Ramon gern langfristig in Leipzig betreut, er hat sich in den letzten Monaten sehr gut entwickelt." Dafür konnte Franke mit den Auftritten der verbliebenen Leipziger Schwimmer zufrieden sein, auch wenn es ihm vor allem um die Zeiten ging. „Die Siege sind für die Sportler wichtig", sagte Franke.
Besonders viele holten Tommi Wolst und Tobias Horn von der SSG, die mit acht sowie sieben Medaillen nur knapp hinter dem überragenden Chemnitzer Paulus Schön lagen. Bei den Frauen errangen mit Bianca Bogen und Marie Pietruschka ebenfalls zwei SSG-Schwimmerinnen den zweiten und dritten Platz der Medaillenwertung – hinter der Hainsbergerin Katharina Arlt.
Sportlich gesehen war das Niveau der Veranstaltung nur fünf Tage nach den deutschen Meisterschaften allerdings nicht allzu hoch. Einige Leistungsträger wie die Leipzigerin Juliane Reinhold mussten krankheitsbedingt absagen. Immerhin waren unter den 460 Sportlern auch einige ausländische Starter aus Österreich und Russland. Diese Nachwuchsathleten hatten gegen die sächsischen Talente aber einen schweren Stand. 2015, nach dem Umbau der Uni-Schwimmhalle, sollen laut OK-Chef Andreas Bobrzik noch mehr internationale Schwimmer dabei sein. Und auch die Zuschauerzahl, die in diesem Jahr über das Wochenende verteilt bei 700 lag, könnte dann noch etwas steigen.
Christian DittmarLVZ2014-05-13

Schwimmer holen 26 EM-MedaillenEindhoven. Am letzten Tag der Masters-EM in Eindhoven erhöhten die Leipziger Schwimmer ihr Medaillenkonto auf 26. Harald Müller (SSV Leutzsch) war über 50 m Freistil der AK 90 der einzige Starter – seine Zeit von 63,25 s ist fantastisch. Die Lagenstaffel gewann er mit Gottfried Kläring, Günter Kallenbach und Jürgen Schubert vor dem Quartett aus Moskau. Einzelsilber ging an Vereinskollegin Margit Ott (AK 70) sowie Isabell Fischer (AK 25). Bronze sicherten sich Dirk Schlegel (AK30) und Gregor Spengler (AK 50/alle Post SV). In der Lagenstaffel gab es Silber für die Post-Frauen.

fsfsLVZ2013-09-07

Erfolgreiche Masters in EindhovenNach fünf von sechs Wettkampftagen haben die Leipziger Schwimmer bei den Masters-Europameisterschaften in Eindhoven mittlerweile sechs Gold-, acht Silber- und fünf Bronzemedaillen auf ihrem Konto. Bei ihrer ersten internationalen Meisterschaft trug Isabell Fischer vom Postschwimmverein mit ihrem Titel über 50 m Rücken zu dieser stolzen Bilanz bei. In der Altersklasse 25-29 siegte die Leipzigerin in 31,17 s vor Kontrahentinnen aus Tschechien und der Schweiz. Die 25-Jährige erzielte damit auch die schnellste Zeit aller Teilnehmerinnen. Auf der gleichen Distanz der Männer gewann der mehrfache Olympia- und WM-Medaillengewinner Stev Theloke aus Chemnitz (AK 35) in 27,07 s. In der Altersklasse 90 gewann Harald Müller vom SSV Leutzsch – er war der einzige Teilnehmer bei den betagten Herren. Er gehörte neben Wolfgang Sieber, Gottfried Kläring und Günter Kallenbach auch zum 4×50-m-Freistilquartett, das in der AK 320 mit Europarekord gewann.
Weitere Sieger/Medaillengewinner: Margit Ott, Marianne Lindner, Edith Köhler Joachim Herold, Jürgen Schubert (alle Leutzsch), Xandrine Osmers, Tanja Starke, Jeannette Busch, Stefan Kriegel, Dirk Schlegel (alle Post).
fs
fsLVZ2013-09-06

Scheck bleibt in Leipzig – Spannende KSW-Sprintcups beim DHfK-MeetingTeilnehmer aus drei Nationen (Russland, Italien, Deutschland) sind beim internationalen DHfK-Schwimmfest zwar nicht rekordverdächtig. Aber der Stimmung unter den 300 Startern und im Schnitt stets 200 Zuschauern in der Uni-Halle tat dies keinen Abbruch. „Außerdem war die Chance um so größer, dass das Preisgeld im Lande bleibt", meinte DHfK-Schwimm-Koordinator Achim Reuter.
Beim Hauptereignis, dem mit Spannung erwarteten KSW-Sprintcup, blieb die Siegprämie in einem Fall sogar in der Gastgeberstadt. Denn Michelle Zehmisch von der SSG Leipzig bewies über 50 m Freistil nicht nur starke Sprint-Qualitäten, sondern extremes Stehvermögen. Denn bei dem Ausscheidungsrennen mussten die jungen Damen im Drei-Minuten-Rhythmus ran. Im Final-Duell blieben die 13-jährige Michelle Zehmisch und die fünf Jahre ältere Chemnitzerin Nadine Ludwig übrig. Das Talent aus Leipzig wurde besonders laut angefeuert und sprintete zum Sieg – Michelle hatte im Juni als deutsche Jahrgangsmeisterin in Berlin bereits über 50 m Freistil überzeugt. Nun freute sie sich über den Sieger-Scheck von 1000 Euro.
Stefan Herbst musste aus privaten Gründen absagen – trotzdem standen vier Leipziger SSG-Männer im Achtelfinale. Tommi Wolst erreichte sogar das Halbfinale. Der 17-Jährige verpasste als Vierter hauchdünn die Preisgeld-Ränge, tröstete sich später aber mit einem Saturn-Gutschein. Das Finale „Jung gegen Alt" gewann der erfahrene Berliner Robin Backhaus (24) gegen den Potsdamer Tim-Thorben Suck (19). Der Sieger hat zwar die etwas schlechtere 50-m-Bestzeit, konnte Arme und Beine in den drei Minuten Pause jedoch gut lockern, weil er im Wasser blieb. Beide waren nach den vier Rennen in zehn Minuten fix und fertig. Backhaus meinte: „Das war ein super Vorbereitungs-Wettkampf auf die Kurzbahn-Saison. Ein ähnliches Rennen habe ich mal in Genf bestritten, heute waren die Pausen noch kürzer. Die Schmerzen im Finale waren fast unmenschlich."
fs/bly
fs / blyLVZ2013-10-07

Fast 15 Kilo weniger – da schwimmt es sich leichterDrei Medaillen bei seiner EM-Premiere in Eindhoven sind für LVZ-Mitarbeiter und Masters-Schwimmer Stefan Kriegel auch Lohn für die endlich wieder gesündere Lebensweise
Masters-Wettkämpfe boomen. Von den 5000 Schwimmern bei den Europameisterschaften im September in Eindhoven kamen 1200 aus Deutschland. Leipzig stellte mit dem 90 Jahre alten Europameister und Europarekordler Harald Müller (SSV Leutzsch) nicht nur den ältesten Starter, sondern auch einige erfolgreiche Neueinsteiger. Zu ihnen gehört LVZ-Mitarbeiter Stefan Kriegel. Noch vor rund einem halben Jahr wusste er nichts von dem Großereignis in den Niederlanden. Nun hält der 27-Jährige vom Postschwimmverein stolz drei Medaillen in die Kamera – insgesamt holten die Leipziger 26 Mal Edelmetall.
Stefan Kriegel galt schon in der Jugend als Talent, auch wenn er mit 1,75 Meter etwas kurz geraten ist, um mit den Michael Phelps’ dieser Welt zu konkurrieren. Dennoch gehörte er aufgrund seiner beweglichen Hüfte und geschmeidigen Delfinbewegung zu den Schmetterling-Assen beim SC DHfK und SC Riesa, ehe eine komplizierte Handgelenk-Verletzung inklusive sechsmonatigem Gips die Karriere beendete. Ehemalige Leistungssportler kennen das Gefühl, das er beschreibt: „Ich bin zwölf Jahre lang jeden Tag zweimal im Wasser gewesen. Da war vor vier, fünf Jahren auch der Punkt erreicht, an dem ich die Schnauze voll hatte." Als er sich ganz auf seine Ausbildung zum Medienkaufmann Digital und Print konzentrierte, ließ er in seiner Freizeit die Seele baumeln. Die Folge: Das Gewicht schoss um etwa 30 Pfund nach oben („Auf die Waage bin ich lieber nicht gegangen"), der Blutdruck kletterte simultan. „Es war die pure Faulheit."
Als er sich im Spiegel nicht mehr so toll fand, besann er sich vor zehn Monaten auf seinen Bewegungsdrang. „Ich bin wieder zweimal die Woche zum Schwimmtraining und an den anderen Tagen laufen gegangen." Dabei gönnte er sich Zwischenstopps an diversen Klimmzugstangen im Park. Die Bequemlichkeit und der innere Schweinehund waren überwunden. Doch der richtige Anreiz kam im April, als ihn sein Post-SV-Teamchef und späterer Staffelkamerad Dirk Schlegel in der Schwimmhalle fragte, ob er nicht an den Europameisterschaften teilnehmen mag. Kriegel sagte zu. Aus zwei Strecken wurden letztlich fünf. Als er nach Eindhoven fuhr, hatte er sein früheres Kampfgewicht von 70 Kilo wieder erreicht.
Mittlerweile interessierten sich auch seine Kollegen im LVZ-Vertrieb fürs Comeback, was zusätzliche Motivation bedeutete – ebenso wie die schöne Halle mit dem schnellen Becken im „Pieter van den Hoogenband Zwemstadion". Kriegel wusste nicht, wo er steht. „Ich hatte mit Absicht vorher keinen Wettkampf gemacht. Ich hätte mich vielleicht unter Druck gesetzt, den Stress wollte ich nicht."
Und siehe da: Es lief von Rennen zu Rennen besser. Er holte mit den Staffeln Silber und Bronze sowie die Plätze vier und fünf. Besonders wertvoll ist aber die Einzel-Silbermedaille über 50 m Schmetterling in 25,74 s – nur vier Zehntel über Bestzeit. In der Staffel wurde es sogar eine 25,0 – schneller als in Freistil. Obendrein habe die EM-Woche im Post-Team sehr viel Spaß gemacht. Stefan Kriegel fühlt sich wieder rundum wohl im nassen Element.
Frank Schober
fsLVZ2013-10-09