Lipsiade-Start – Ein Goldfisch und viele Sieger2012-06-05
Lipsiade-Start – Ein Goldfisch und viele SiegerIm Eiltempo vornweg: Schwimmer, Handballer, Segler, Reiter, Taekwondokämpfer und Akrobaten waren die ersten Lipsiade-Starter im Olympiajahr. Weil es terminlich immer schwierig ist, alle Sportarten am zentralen Termin unter einen Hut zu zaubern (7. bis 10. Juni), nahmen bereits am Wochenende die ersten Gewinner ihre Medaillen entgegen.
Die Wettbewerbe in der Schwimmhalle Mainzer Straße verzeichneten über 1000 Starts der 300 jungen Athleten. Als Goldfisch erwies sich dabei Lena Sikatzki vom SC DHfK (Jg. 99), die sechs Siege erkämpfte. Das sportlich wertvollste Ergebnis steuerte Michelle Zehmisch (Post SV/Jg. 2000) über 50 m Freistil in 28,05 s und 100 m Freistil in 1:02,45 s bei. Dreimal Staffelbeste waren die Post-Vertreter.
Spiel und Spaß dominierten das Turnier der Handball-Minis. Die Nase vorn hatte der SC DHfK vor dem HSV Mölkau „Die Haie". Das von Ex-Nationalspielerin Kerstin Mühlner betreute Team des HCL teilte sich Bronze mit den Piranhas des SC Markranstädt. Im E-Jugend-Turnier siegte Markranstädt vor dem HCL.
Auf Gold-Kurs lagen die Nachwuchs-Segler. Auf dem Cospudener See waren Clemens Holzapfel (Optimist) sowie das Team Lydia Kirsche mit Sophie Beger (420er) vom Seglerverein Leipzig Südwest erfolgreich.
„Das war ein gelungener Auftakt für unsere jungen Sportler. Die folgenden Wettkämpfe versprechen eine ebenso spannende und emotionale Kulisse", sagte Sportjugend-Koordinator Sven Heinze. Im Eiltempo geht es weiter: Am Donnerstag findet mit dem Staffellauf der Grundschulen die offizielle Lipsiade-Eröffnung statt.LVZ2012-06-05
Post-Schwimmerin gewinnt Mehrkampf-DMAm letzten Tag der deutschen Jahrgangsmeisterschaften der Schwimmer in Magdeburg wurden die Jugend-Mehrkämpfe entschieden. Dabei errang Michelle Zehmisch vom Postschwimmverein einen beachtlichen Erfolg: Die Zwölfjährige wurde beste Kraul-Mehrkämpferin Deutschlands. Den Grundstein für den Sieg hatte sie in der Beinbewegung gelegt. Über einen dritten Platz bei der deutschen Bestenermittlung freute sich Rücken-Spezialist Michael Schäffner (SC DHfK).LVZ2012-05-31
Günter Kallenbach Doppel-WeltmeisterZum Abschluss der Weltmeisterschaften der Masters-Schwimmer an der italienischen Adria-Küste in Riccione errang Günter Kallenbach vom SSV Leutzsch seinen zweiten Titel. Nach seinem eher überraschenden Triumph über 100 m Freistil wurde der frühere Abteilungsleiter des Leipziger Sportamtes über 400 m Freistil der Altersklasse 70 seiner Favoritenrolle gerecht. Der mit der schnellsten Zeit gemeldete Leipziger setzte sich schon nach 100 Metern vom Feld ab, baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus und hatte im Ziel in 5:46,53 Minuten rund sechseinhalb Sekunden Vorsprung auf die Verfolger aus Spanien und Großbritannien. Mit zweimal Gold, zweimal Bronze und einem vierten Rang gehörte Kallenbach zu den erfolgreichsten Teilnehmern unter den insgesamt 12500 Startern. Bronze über 100 m Rücken der AK 50 holte am vorletzten Tag Gregor Spengler vom Post SV in 1:05,86 Minuten.LVZ2012-06-18
Medaillenflut bei der Schwimm-WMDie Medaillenflut der Leipziger Masters-Schwimmer bei der WM in Riccione hält an. Günter Kallenbach (SSV Leutzsch) errang über 100 m Freistil (1:11,70 min) und 50 m Schmetterling (35,41 s) Gold und Bronze. Heute ist der 70-Jährige bei den 400 m Freistil mit der schnellsten Zeit gemeldet. Die 4×50-m-Lagenstaffel des Postschwimmvereins holte in der Besetzung Gregor Spengler, Jens Lutschin, Sven Guske und Jörg Färber Bronze. Das Quartett, das in der (addierten) Altersklasse 160 antrat, hatte rund drei Sekunden Rückstand auf Sieger Russland.LVZ2012-06-16
WM-Silber und -BronzeAcht Jahre nach seinem WM-Titel an gleicher Stelle errang Post-Schwimmer Jens Lutschin bei den Masters-Welttitelkämpfen in Riccione Silber über 50 m Brust. Der 48-Jährige war in 30,98 s nur 15 Hundertstel langsamer als 2004. Jürgen Zimmermann (VfK Blau-Weiß) freute sich auf der gleichen Strecke über sein zweites Edelmetall in dieser Woche: Seine 40,12 s reichten in der AK70 hauchdünn zu Bronze.LVZ2012-06-15
Vier WM-Medaillen für Masters-SchwimmerZum Auftakt der Masters-WM in Riccione (Italien) holten die Leipziger Schwimmer vier Medaillen. Gold und Bronze errang Sprintspezialist Sven Guske vom Post SV: Nach seinem Triumph über 50 m Schmetterling (26,51 Sekunden) gewann der 38-Jährige Silber über 50 m Freistil (24,36 s). Titelverteidiger Jürgen Zimmermann (VfK Blau-Weiß) wurde über 100 m Brust der AK 70 in 1:31,20 min hinter einem Brasilianer Vizeweltmeister. Günter Kallenbach (SSV Leutzsch/AK 70) lag 150 m lang auf Gold-Kurs und wurde letztlich Dritter über 200 m Freistil.LVZ2012-06-14
Schwimm-DM – Herbst verzichtet auf 200 m Freistil14 Jahre lang hatte er einen Platz im nationalen Endlauf über 200 m Freistil quasi abonniert, wenn er nicht mal krankheitsbedingt passen musste. Doch an diesem Freitag fehlt der Name Stefan Herbst in der Startliste der deutschen Schwimm-Meisterschaften in seiner Lieblingsdisziplin. Zu Saisonbeginn hatte sich der (fast) 34-jährige Teamchef der SSG Leipzig eigentlich den Angriff auf einen Platz in der 4×200-m-Freistilstaffel in London auf die Fahnen geschrieben. Doch nun reicht die Kraft des dreifachen Olympiateilnehmers nur noch für die kürzeren Distanzen: Herbst startet in Berlin über 50 m Rücken und Schmetterling sowie über 100 m Freistil und Schmetterling.
Auch Juliane Reinhold – vor zwei Jahren überraschend Titelträgerin über 400 m Lagen – wird in ihrer damaligen Schokoladendisziplin nicht antreten. Die angehende Landespolizistin, die ihre Erkältung der Vorwoche fast auskuriert hat, konzentriert sich auf die 200 m Lagen und Freistil. Die größten SSG-Hoffnungen ruhen nach den Vorleistungen auf Lisa Graf, die auf den drei Rückenstrecken als eine der vier Schnellsten zu Buche steht. Die 19-Jährige könnte davon profitieren, dass die deutschen Meisterschaften erstmals nicht alleiniger Quali-Wettkampf für Olympia sind. Lisa Graf hatte sich Anfang März für die Europameisterschaften in Debrecen qualifiziert, die zehn Tage nach der DM beginnen. In Ungarn können ebenfalls noch Olympia-Normen geknackt werden.
Weitere Medaillen-Kandidaten sind die Vorjahres-Vizemeister Hannes Heyl (50 m Schmetterling) und Tony Wiegmann (200 m Brust) sowie die SSG-Staffeln. Serghei Golban und Junioren-EM-Kandidat Philipp Sikatzki können nach überstandenen Verletzungen in Berlin starten.LVZ2012-05-08
Juliane Reinhold Polizei-MeisterinHannover. Die Leipziger Schwimmerin Juliane Reinhold hat bei den deutschen Polizei-Meisterschaften auf der 25-m-Bahn in Hannover einmal Gold und zweimal Silber gewonnen. Bei ihrem Titel über 100 m Freistil war die Messestädterin fast schneller als die Polizei erlaubt: In 55,97 s stellte die 18-Jährige einen deutschen Polizei-Rekord auf.LVZ2012-06-15
Schwimm-Erfolge für SSG-Asse in BerlinKnapp zwei Wochen vor den deutschen Meisterschaften in Berlin testeten die Leipziger SSG-Schwimmer ihre Form und die Bedingungen an der Landsberger Allee. Lisa Graf gewann beim Frühjahrsmeeting des Steglitzer Schwimm-Vereins über 50 und 100 m Rücken (29,49 s und 1:02,69 min) sowie über 100 m Schmetterling (1:02,01). Teamkollege Hannes Heyl war auf der halben Distanz in 24,2 s der Schnellste. Altmeister Stefan Herbst schlug über 100 m Schmetterling in 54,8 s hinter Trainingskollegen Alexander Bakhtiarov (Zypern/54,4 s) als Zweiter an. Tobias Horn blieb über 400 m Freistil als Dritter knapp unter der Vier-Minuten-Grenze. Stine Gabrysiak gewann bei den süddeutschen Meisterschaften in Darmstadt die 100 m Rücken in 1:06,29 min und errang zudem noch zweimal Silber. Einen Rückschlag gab es für die deutsche Lagen-Meisterin von 2010 Juliane Reinhold, die zwölf Tage vor dem nationalen Saison-Höhepunkt krankheitsbedingt aus Berlin abreisen musste.LVZ2012-04-30
Starkes Finale vor dem UmbruchEin bisschen Wehmut, aber auch Stolz auf Sohn Stefan steckte in den Worten von Eva Herbst: „Das wird wohl seine letzte Einzelmedaille sein." Die Trainerin verschob extra ihre Zigaretten-Pause, machte bei der Siegerehrung nach den 50 m Schmetterling höchstselbst ein Foto ihrer beiden Haudegen: Hannes Heyl fing Minuten zuvor Favorit Steffen Deibler aus Hamburg auf den letzten Zentimetern ab und wurde mit 25 Jahren erstmals deutscher Meister. Stefan Herbst holte zum Abschluss seiner Karriere noch einmal Bronze. Eine Stunde später gab es für beide gemeinsam mit Serghei Golban und Tony Wiegmann Silber über 4×100 m Lagen. Damit erkämpfte Herbst bei seinen letzten Langbahn-Titelkämpfen vier Medaillen. Wieviel Edelmetall holte er insgesamt in seiner Karriere? „Wenn ich in Rente gehe, werde ich es mal zusammenzählen", so Mutter Eva.
Lisa Graf, Carolin Pohle, Saskia Donat und Juliane Reinhold holten Staffel-Bronze – unterm Strich stehen neun SSG-Medaillen in der offenen Klasse. Bevor Hannes Heyl zuschlug, errangen Philipp Sikatzki und Tobias Horn bereits zwei Junioren-Titel. Horns Triumph über 400 m Freistil hatte einen kleinen Schönheitsfehler: Der Mittelstreckler verpasste im Vorlauf hauchdünn das Männer-Finale. „Das war am Ende vielleicht ganz gut. Toby konnte im Junioren-Finale frei vornweg schwimmen und ist nicht in die Wellen der anderen gekommen", so Eva Herbst. Der Lohn: Steigerung um drei Sekunden und die achtbeste Männer-Zeit. Bei Serghei Golban, der im Winter wegen einer Schambein- und Schulter-Verletzung zwei Monate pausieren musste, war es umgekehrt: Er stand über 50 m Schmetterling im Männer-Endlauf und musste zwei Starter des Junioren-Finales noch vorbeiziehen lassen.
Das Pech von Serghei Golban stand fast exemplarisch für die Saison der SSG-Asse. Philipp Sikatzkis Bänderriss sechs Wochen vor den Meisterschaften ließ Schlimmes erahnen, doch der 18 Jahre alte Schützling von Oliver Trieb legte eine Punktlandung hin und sicherte sich das Junioren-EM-Ticket. Stine Gabysiak verletzte sich in Berlin über 50 m Rücken beim Anschlag, musste mit Verdacht auf Fingerbruch zum Röntgen. Zum Glück wurde nur eine schwere Prellung diagnostiziert, sodass die 16-Jährige die Wettkämpfe fortsetzen konnte. Im 100-m-Finale blieb sie erstmals unter der 1:05-min-Grenze, doch für das JEM-Ticket und eine Medaille fehlten der süddeutschen Meisterin wenige Zehntel. „Sie ist super geschwommen. Durch den geprellten Finger fehlte ihr das Selbstvertrauen, vor allem beim Anschlag", so Vater und Trainer Veit Gabrysiak.
Dem Leipziger Schwimmsport steht ein Umbruch bevor. Stefan Herbst wird maximal noch bei den Kurzbahn-Meisterschaften mitsprinten. Auch als Funktionär reißt er eine Lücke. „Ich will ein Studium bei der Bundeswehr aufnehmen, auch meine Freundin wird eher in Hamburg oder München studieren als in Leipzig." Deshalb wird er den SSG-Vorsitz – hier wirkt er integrierend zwischen den Vereinen – wohl abgeben. Stefan Herbst macht sich Sorgen um die Zukunft des Leipziger Schwimmsports, kritisiert den Landesverband. Er verdenkt es seinen Nachfolgern nicht, wenn diese sich anderswo umschauen: „Als Sportler brauchst du die Sicherheit, ob dein Trainer nächste Woche noch dein Trainer ist. Die Sicherheit ist in Leipzig nicht gegeben." Zudem hadert er mit den Bedingungen: Schwimmerisch sei alles okay, aber für Athletik hätten Hamburg, Berlin und Heidelberg wesentlich bessere Möglichkeiten. Der fast 34-Jährige finanzierte sein Fitness-Studio und den Athletik-Coach Hagen Pietrek jahrelang selbst, derzeit trägt Vater Jochen die Kosten.
Der Umbruch betrifft nicht nur Stefan Herbst: Lisa Graf bewirbt sich bei der Bundeswehr und weiß noch nicht, ob sie Leipzig treu bleibt. Juliane Reinhold muss schauen, ob die Polizei-Ausbildung mit Hochleistungssport wirklich vereinbar ist. Hannes Heyl will sich auf sein Master-Studium in den USA konzentrieren, andere Talente liebäugeln mit US-Stipendien. Die Titelkämpfe könnten also auf absehbare Zeit die erfolgreichsten für Leipzig gewesen sein.LVZ2012-05-15