Leipziger Talente glänzen – Deutsche Jahrgangsmeisterschaften der Schwimmer2001-07-02

Leipziger Talente glänzen – Deutsche Jahrgangsmeisterschaften der SchwimmerEinen absoluten Aufwärtstrend dokumentierten die Leipziger Nachwuchs-Schwimmer bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin. Nach den Titeln von Isabell Fischer (HSG DHfK) und Marius Rauschel (SSV Leutzsch) schlug am Wochenende die Leutzscherin Franziska Gröppel (Jahrgang 88) zu: Der Schützling von Eva Herbst gewann am Sonnabend über 50 m Rücken in deutschem Jahrgangsrekord mit wenigen Hundertstel vor Fischer und setzte sich gestern auch über 200 m Rücken durch.

Über insgesamt drei Silbermedaillen freute sich Brust-Spezialistin Juliane Maiwald (Post SV), die über 50, 100 und 200 m Gold nur hauchdünn verpasste und jeweils einer anderen Kontrahentin den Vortritt lassen musste. Trainerin Katrin Seitz sagte anerkennend: "Jule hat sich enorm gesteigert und ist jedes Mal Bundeskadernorm geschwommen."

Weitere Bronzemedaillen sicherten sich am Wochenende Ricarda Schellenberg (Leutzsch), Isabell Fischer, Stefanie Drechsel (Lok Mitte), Marius Rauschel und Marco Schmidt (SC DHfK), der das Schwimm-Abc einst beim SV Automation erlernte. In der Vereinswertung sicherten sich die Leutzscher Mädchen Rang zwei hinter dem SC Magdeburg, im weiblichen Bereich dominierten insgesamt die Leipziger Vereine deutlich. Bei den Jungen war der SC Chemnitz tonangebend. Entsprechend glücklich war Landestrainer Jens Graumnitz: "Wir waren oft sogar mit vier Schwimmern in den Finals vertreten. Ebenso wichtig wie die Medaillen sind die vielen Bundeskadernormen unserer Talente."Frank SchoberLVZ2001-07-02

Trauer um Hans-Georg Weiß
Trainer der Post-Schwimmer verstorben
Mit einer spontanen Schweigeminute gedachten die Schwimmer des Postsportvereins Leipzig am Mittwoch beim Training ihres wenige Stunden zuvor nach schwerer Krankheit verstorbenen Cheftrainers Hans-Georg Weiß. Der Coach, der im April der 66. Lebensjahr vollendet hätte, war in seiner Jugend als Fußballtorwart sportlich aktiv.
Seine Liebe zum Schwimmsport entdeckte Hans-Georg Weiß Anfang der 70er Jahre, als seine Tochter bei der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Post Leipzig mit Schwimmen begann. Zunächst half er am Beckenrand, nach kurzer Zeit übernahm er selbst die sportlichen Geschicke. So wurden die Schwimmhalle Nordost und das Schwimmstadion zu seiner zweiten Heimat. Unter seiner Führung entwickelte sich der Post SV zu einer der stärksten Schwimm-Abteilungen der Stadt mit über 500 Mitgliedern sowie den meisten Kampfrichtern und anderen Helfern.
Neben seinem Organisationstalent und Engagement bestach er mit dem besonderen Vermögen, die Jugend zu begeistern. Dies betraf insbesondere Sportler, die nach Beendigung ihrer leistungssportlichen Laufbahn bei den Post-Schwimmern um Hans-Georg Weiß "aufgefangen" wurden. Auch wenn es für sie nicht mehr um olympische Ziele ging, motivierte sie sich nun im Kampf um die FDGB-, Jugend- und DSSV – Pokale der DDR, nach der Wende bei den Bundespostmeisterschaften. Bei diesen Wettbewerben avancierte Post Leipzig 20 Jahre lang zum Seriensieger. Dabei schwammen ehemalige Leipziger Olympiateilnehmer und Weltrekordler wie Silke Hörner, Petra Priemer, Anne-Katrin Schott, Frank Kühne oder Dietmar Göring unter den Fittichen von Hans-Georg Weiß.
Frank SchoberLVZ2001-03-09