Drei Wochen Vollgas für Olympia!
Es war ein hartes Jahr für Schwimmer und auch die Spitzenathleten vom Leipziger Landesstützpunkt bekamen das zu spüren: Einschränkungen beim Training, kaum Wettkämpfe und auf gewohnte Höhentrainingslager musste verzichtet werden. Doch all das gilt es jetzt abzuhaken, denn ab dem kommenden Wochenende sind Top-Leistungen gefordert.
Bei Wettkämpfen in Heidelberg (3./4.4.), Magdeburg (10./11.4.) und Berlin (16.-18.4.) nehmen die Schützlinge von Coach Frank Embacher die Tickets zu den Olympischen Spielen in Tokio und zur im Mai in Budapest stattfindenden Europameisterschaft ins Visier. Dabei ist direkt Vollgas angesagt. „Wir haben die Planung etwas umgestellt und werden versuchen, schon in Heidelberg schnell zu schwimmen“, erklärt Trainer Embacher. „Eigentlich sollte das nur der Einstiegswettkampf werden, aber aufgrund der Pandemie-Lage wollen wir jeden Wettkampf voll nutzen, um Leistungen zu zeigen.“
Die Leipziger Olympia-Hoffnungen ruhen vor allem auf dem weltmeisterschaftserfahrenen SSG-Trio Marie Pietruschka, David Thomasberger und Marek Ulrich (alle Post SV). Für Thomasberger liegt die Olympianorm (1:56,30) über die 200m Schmetterling sogar über seiner persönlichen Bestzeit von 1:56,01 Minuten. „Ich bin recht optimistisch und freu mich darauf, endlich mal wieder zu racen. Seit Jahresbeginn bin ich gut durchgekommen und das letzte Heimtrainingslager lief recht gut“, meint der 25-Jährige.
Bei Ulrich und Pietruschka geht der Blick neben den Einzelnormen auch auf die deutschen Staffeln. Für Marek Ulrich heißt das, er muss unter den deutschen Schwimmern in den kommenden drei Wochen die schnellste Zeit über seine Paradestrecke 100m Rücken abliefern. Selbst wenn er dann die Einzelnorm von 53,70 Sekunden nicht erreichen sollte, würde er sich so für die deutsche Lagenstaffel empfehlen. „Ich werde in Heidelberg direkt versuchen, eine ordentliche Zeit ins Becken zu bringen“, kündigt er an. Die mittlerweile in Neckarsulm trainierende aber weiterhin für die SSG Leipzig startende Marie Pietruschka tritt in Heidelberg über die 100 und 200m Freistil sowie die 200m Lagen an. Sowohl 2018 als auch 2019 gelang es ihr, sich über die Staffeln in die Nationalmannschaft zu schwimmen. Dieses Kunststück will sie in den kommenden Wochen wiederholen.
Und die Leipziger Crew hat noch ein paar weitere Asse im Ärmel. So liebäugelt Yannis Willim (Post SV) mit der Olympianorm über die 200m Brust und sollte das nicht klappen, besteht in den kommenden Wochen auch die Möglichkeit, sich für die Europameisterschaften in Budapest zu qualifizieren. Für diese könnte auch Lia Neubert (Post SV) eine Kandidatin für die deutschen Staffeln sein, sollte der Deutsche Schwimm-Verband bei der EM nicht das Olympia-Quartett an den Start schicken. Zudem besteht für den Leipziger Neuzugang Timo Sorgius (SV Handwerk) die Chance, sich für die im Juli in Rom stattfindenden Junioren-Europameisterschaften zu empfehlen und auch Louis Dramm (Dresdner Delphine) will bei den Wettkämpfen in Heidelberg, Magdeburg und Berlin gegen die nationale Konkurrenz auf sich aufmerksam machen. Egal ob Olympia-, EM- oder JEM-Normen gejagt werden: Die Leipziger Schwimmer sind heiß darauf, sich endlich wieder im Wettkampfbecken beweisen zu dürfen.
Zurück