Erinnerungen an Hans-Georg Weiß

März 6 2011


In
unserer heutigen Mitteilung möchten wir an unseren langjährigen
Cheftrainer Hans-Georg Weiß erinnern, der am 7. März 2001 unerwartet
verstorben ist. Viele der heute noch im Postschwimmverein Leipzig e.V.
schwimmenden Sportler trainierten unter Hans-Georg und konnten ihn als
Trainer und Wegbegleiter schätzen lernen.

Zur Erinnerung an Hans-Georg Weiß, der als Cheftrainer unseren Erfolgs-Weg ebnete:

Aufwärtstrend
und Höhenflug der Post-Schwimmer in den letzten 35 Jahren sind ohne
wenn und aber mit einem Namen verbunden: Hans-Georg Weiß. Würde Hans
heute noch unter uns weilen, hätte er garantiert manch Story aus den
letzten 35 Jahren auf Lager. Er würde erzählen, wie er – von anderen
Vereinen belächelt – einst auf ein, zwei Randbahnen der
Volksschwimmhalle Nordost mit Tochter Ina und anderen Kindern anfing,
ehe sich die Post-Schwimmer unter seiner sportlichen Leitung Schritt für
Schritt zur stärksten DDR-Wettkampfmannschaft unterhalb der staatlich
geförderten Klubs hoch arbeiteten und etablierten. Doch Hans-Georg Weiß
weilt nicht mehr unter uns, er wurde im März 2001 gerade mal 65-jährig
von einer heimtückischen Krankheit aus dem Leben gerissen. Aus einem
Leben, in dem er dem Sport und insbesondere seinen Post-Schwimmern stets
einen besonderen (zeitintensiven) Platz einräumte.

Die
oft wiederkehrende Frage, ob Menschen ersetzbar sind, stellt sich bei
Hans-Georg Weiß in besonderem Maße. Jahrelang war nicht vorstellbar, wie
die Schwimm-Abteilung auf dem hohen Niveau ohne ihn funktionieren
könnte. Obwohl er Fußballer und ein eher schlechter Schwimmer war,
arbeitete er sich schnell und problemlos in die Belange des
Schwimmsports ein. Sein Engagement und Organisationstalent waren
einmalig. Sitzungen wurden bei ihm fast nie abgehalten, er löste viel
mehr alle anstehenden Fragen und Probleme auf dem kurzen Weg, tagsüber
am Telefon oder abends direkt am Beckenrand. Durch sein Engagement
erhielten vor allem viele ehemalige Leistungssportler nach dem oft
knallharten Rausschmiss beim Klub ein neues und wirkliches sportliches
Zuhause beim Post SV. Nachwuchs- und Spitzen-Mannschaft lagen ihm stets
gleichermaßen am Herzen, sportliche Kameradschaft und schöne gemeinsame
Erlebnisse hatten stets einen höheren Stellenwert als sportliche
Erfolge.

Trotzdem
war er natürlich stolz auf die unzähligen FDGB- und Jugendpokale sowie
DDR-Mannschaftsmeistertitel, die seine Schwimmer von 1975 bis 1990
einheimsten. Eben diese lukrativen Wettkämpfe auf Ebene der
Betriebssportgemeinschaften hatte Hans als Mitglied der
Präsidiums-Kommission des DSSV einst mit ins Leben gerufen. Unvergessen
sind für jeden Post-Schwimmer die jährlichen Wettkampf-Fahrten nach
Strakonice im Böhmerwald. Freuen würde Hans ganz sicher auch die
Gründung des Postschwimmvereins Leipzig. Erstmals seit 75 Jahren sind
die Post-Schwimmer selbständig und nehmen ihr Schicksal in die eigenen
Hände – eine Entwicklung, die Hans sicher euphorisch mitgetragen und
gestaltet hätte.

 

Ohne
Hans fällt erst so richtig auf, wie schwierig es ist, unsere etwa
100-köpfige Wettkampfmannschaft zu führen. Auch ohne ihn wollen und
werden wir Post-Schwimmer die Entwicklung der letzten Jahrzehnte
fortsetzen. Solange bei uns die sportliche Kameradschaft oben ansteht,
solange sich viele ohne Blick auf die Uhr oder aufs Geld engagieren,
solange sind wir auf dem richtigen Weg. Auf dem Weg, den uns Hans-Georg
Weiß geebnet hat.

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