Häppchen und Hoffnungen

Juni 21 2019

„Im vergangenen Jahr haben wir hier an selber Stelle gestanden und uns über 20 Medaillen gefreut“, schaut Matthias Macht, Referent für Sponsoring bei der SSG Leipzig, zurück und blickt in die Runde auf dem Vorplatz der Uni-Schwimmhalle. Versammelt ist die „blaue Wand“ der Leipziger Nachwuchsschwimmer, die bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin kürzlich nicht nur dank ihres geschlossenen Auftretens in den aquamarinfarbenen Shirts sondern auch durch zahlreiche Besuche auf dem Siegertreppchen auf sich aufmerksam machten. „Seit damals haben uns auch ein paar Leistungsträger verlassen, daher war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass wir hier jetzt sogar 26 Podestplätze – also eine Steigerung von 30 Prozent zu verbuchen haben würden“, so Macht. Ein Erfolg, der gefeiert werden möchte, weswegen die Schwimm-Startgemeinschaft Leipzig, kurz SSG, wie schon 2018 erneut zum Medaillenempfang geladen hat. Gereicht werden Häppchen und – das versteht sich bei Leistungssportlern von selbst – alkoholfreie Getränke. Zudem gibt es noch einmal Ehrungen der in Berlin erfolgreichen Athleten. Gewürdigt werden nicht nur die in der SSG organisierten Schwimmer sondern alle prämierten Sportler des hiesigen Stützpunktes. Über allem steht dabei das Motto der „Schwimm-Family Leipzig“.

Für die Sportler ist der kleine Empfang nur ein kurzes inne halten. Eine Stunde, dann gehen alle wieder auseinander, denn die nächsten Aufgaben warten bereits. Hinter dem Erfolg steckt harte Arbeit seitens der Athleten und des Trainerteams. Bis zu zwei Wassereinheiten am Tag, zudem Kraft- und Athletiktraining. Statt in den Urlaub geht’s ins Trainingslager und an Wochenenden wird entweder trainiert oder es stehen Wettkämpfe an. Es ist kein Zuckerschlecken, doch viele der Leipziger Talente haben einen kräftigen Sprung nach vorn gemacht, so zum Beispiel Louis Schubert (SSV Leutzsch), der mit vier Titeln einer der erfolgreichsten Schwimmer der gesamten Jahrgangsmeisterschaften wurde und Leipzig beim Youth Olympic Festival in Aserbaidschan vertreten wird . Oder sein Namensvetter Louis Dramm (Dresdner Delphine), der am Donnerstag fehlte, da er sich bereits im Vorbereitungstrainingslager auf die Junioren-Europameisterschaften befindet. Sie und die weiteren Medaillengewinner und Talente des Stützpunkts schüren die Hoffnungen, dass auch zukünftig junge Leipziger Schwimmer den Sprung in die A-Nationalmannschaft packen werden, so wie es derzeit die beiden SSG-Aushängeschilder und WM-Teilnehmer Marie Pietruschka und David Thomasberger vormachen.

Neben Schweiß und Muskelkater braucht es dazu auch Rückenwind. Die Leipziger Schwimmer erhielten selbigen bei den Jahrgangsmeisterschaften wieder vom Top-Sponsor Hotelfriend und zudem auch den Eventpartnern Stahlbau Brehna, Ingenieurbüro Stamm, und fischerbalkone. Zwei Vertreter aus dem Kreis der Sponsoren, Robby Stamm vom gleichnamigen Ingenieurbüro und Brehnas Stahlbauer-Chef Matthias Gabler ließen es sich nicht nehmen, selbst beim Medaillenempfang vorbeizuschauen und den erfolgreichen Athleten von der SSG gestiftete Geschenkgutscheine zu überreichen. Es sind kleine Aufmerksamkeiten für die Anstrengungen der Sportler. Angesichts der rasanten Entwicklungen im Leben junger Schwimmer im und außerhalb des Beckens, ist es gar nicht so einfach die Talente langfristig für den Leistungssport zu begeistern. Eine kurze Erinnerung, wofür sie das Ganze auf sich nehmen, kommt von Zeit zu Zeit da gerade recht.

„Es geht uns heute darum, den Athleten Anerkennung zu zeigen“, erklärt Thomas Schneiderheinze, Sportvorstand der SSG Leipzig. „Uns ist bewusst, dass das hier vor allem symbolischen Charakter hat, aber es war uns ein wichtiges Anliegen, die Athleten in diesem Kreis noch einmal zu ehren.“ Ein paar Häppchen hier und ein Gutschein dort, es sind kleine Gesten, die doch in der Summe Großes bewirken können, damit aus Hoffnungen erfüllte Träume erwachsen.

Bildnachweis: SSG Leipzig

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