Leipziger Olympia-Hoffnungen sammeln Erfahrungen für den Weg nach Tokio

August 1 2019

Mit einer Finalteilnahme und vielen wichtigen Erfahrungen kehrt das Leipziger Gespann von den Schwimm-Weltmeisterschaften 2019 zurück. Für das sportliche Highlight der Titelkämpfe im südkoreanischen Gwangju sorgte aus sächsischer Sicht Marie Pietruschka.

Mit der deutschen 4x200m Freistilstaffel wurde die 24-Jährige WM-Siebte und verhalf dem Team zudem zur Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020. In 1:59,04 Minuten blieb sie mit ihrer Staffelzeit nur knapp über der persönlichen Bestleistung. Durchaus zufriedenstellend für die SSG-Schwimmerin. „Vor allem vor dem Hintergrund, dass das letzte halbe Jahr gesundheitlich nicht so gut lief“, erklärt Pietruschka.

Auch Trainer Frank Embacher, der kurzfristig für die deutsche Mannschaft als Teamcoach vor Ort war, sieht bei der Nationalschwimmerin die unkonstante körperliche Verfassung noch als einen Punkt mit Optimierungspotential, „damit wir für die 200m die zweiten 100m deutlich härter angreifen können.“

Pietruschkas SSG-Kollege David Thomasberger bestritt in Südkorea seinen ersten Einsatz im deutschen Trikot. Über die 200m Schmetterling schrammte der 23-Jährige auf Platz 20 in 1:57,31 Minuten denkbar knapp um wenige Hundertstel am Halbfinale vorbei. „Ich glaube, wenn David den Vorlauf überstanden hätte, wäre er in seinem Leistungsbereich noch besser nach vorn gekommen.“ Eine Top 12 Platzierung oder mehr wäre drin gewesen, so der Coach. Den Grund für das verpasste Semifinale hatte Embacher schnell ausgemacht. „Es sind genau die kleinen Sachen passiert, die Neulingen oft passieren. Manchmal liegt das im Hundertstelbereich“, so der Trainer, der für sich selbst auch Erkenntnisse aus Gwangju mitnehmen konnte. „Mir war es wichtig, dass ich ihn hier erlebe, damit ich nächstes Jahr weiß, woran wir arbeiten können.“

Dann geht es um die Ringe: Sowohl Thomasberger, der mit seiner Bestleistung von 1:56,01 Minuten sogar im Finale gestanden hätte, als auch Pietruschka zählen zu den Kandidaten für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. So gesehen kam die Schwimm-WM für den Debütanten Thomasberger wohl gerade zum rechten Zeitpunkt, wie man an seiner Teamkollegin sehen kann. Diese hatte bei ihrem zweiten großen internationalen Saisonhöhepunkt weniger mit der Aufregung zu kämpfen als noch im zurückliegenden Jahr bei den Europameisterschaften in Schottland. „Ich war deutlich selbstbewusster als in Glasgow“, so die Einschätzung der Psychologiestudentin.

Für das Leipziger WM-Trio geht es nun direkt weiter. In der kommenden Woche stehen für sie ebenso wie für die weiteren Leipziger Top-Schwimmer die Deutschen Meisterschaften in Berlin im Kalender. Erst wartet die wohlverdiente Sommerpause. „Aber nur drei Wochen“, erzählt Marie Pietruschka. Dann biegen die Leipziger ohne Umschweife auf den Weg nach Tokio ein.

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