Oldies glänzen bei Schwimm-WMBei der größten Schwimmsport-Veranstaltung der Welt mit 8200 Teilnehmern schrieben die Leipziger Masters eine wahre Erfolgsstory. Allen voran die Wasserballer des SSVLeutzsch, die in San Marino in der Altersklasse 55 und älter ihren WM-Titel von 1998 in Casablanca wiederholten. Im eine Autostunde entfernten Adria-Badeort Riccione errang der 30-jährige Post-Schwimmer Sven Guske jeweils Silber über 50 m Brust (30,18) sowieFreistil (23,79). Besonders glücklich über seine erste WM-Medaille war Jürgen Zimmermann vom VfK Blau-Weiß, der sich mit Bronze über 50 m Brust das schönste Geburtstagsgeschenk bereitete.
Der seit Montag 65-Jährige war mit 38,08 nur vier Sekunden langsamer als in seiner aktiven Zeit vor 45 Jahren, als er mit der DHfK-Lagenstaffel zwei Mal Deutscher Meister war. Seinen ersten Erfolg bei denMasters feierte er 1999 inInnsbruck als EM-Dritter: "Das war für mich die Initialzündung. Da habe ich gemerkt, dass ich noch immer mehr kann als nur ein bisschen rumplätschern." Umso mehr ärgerte sich der Lößniger vier Jahre lang über seinen vierten WM-Platz 2000 in München. Vier Jahre später erreichte er nun in der höheren Altersklasse die gleiche Zeit und wurde unter 39 Startern mit Bronze belohnt. Außer im Schwimmbecken fühlt sich Jürgen Zimmermann auch auf der Tartanbahn wohl. Eine Woche vor der WM startete er für den SCDHfK in der Senioren-Bundesliga im 100-m-Lauf sowie im Hochsprung.
Ausgetragen wurde die Mammut-Veranstaltung in zwei 50-m-Becken. Zum Einschwimmen standen zwei weitere 20×25-m-Becken zur Verfügung. "Die nagelneue 50-m-Halle mit zehn Bahnen ist so einfach und zweckmäßig, wie wir es uns auch in Leipzig wünschen. Leider bekommen wir nur acht Bahnen", sagte Post-Teamchef Uwe Bodusch, der gleich errechnete: "Diese 35 000-Einwohner-Stadt hat mehr beheizte Wasserfläche als ganz Leipzig."
In San Marino mussten sich die Leutzscher Wasserballer – im Schnitt über 60 Jahre alt – mit einer deutlich jüngeren kalifornischen Auswahl auseinandersetzen. Letztlich bezwangen die Leipziger die "California Old Boys" dreimal deutlich mit 6:1, 9:4 und 6:3. Wobei es in der spannenden ersten Partie vor dem letzten Viertel nur 2:1 stand. "Wir haben taktisch sehr diszipliniert gespielt, die Abwehr war unser Prunkstück", sagte Team-Manager Klaus-Peter Schulze. Ältester Spieler in den Leutzscher Reihen war Walter Lex, der in wenigen Monaten 70 wird. Bester Akteur war der Ex-Leipziger Frank Hesbacher, der jetzt in München lebt, aber den Leutzschern die Treue hält.
Internet: www.masters2004.itFrank SchoberLVZ2004-06-14
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