Phelps-Autogramm als Weltcup-Souvenir
Juliane Reinhold schwimmt in Berlin deutschen AltersklassenrekordEs war für beide eine Premiere: Schwimmer Stefan Herbst von der SSG Leipzig
hat beim Weltcup in Berlin nach langer Krankheit seinen ersten Wettkampf in
diesem Jahr bestritten – Vereinskollegin Juliane Reinhold freute sich
dagegen nicht nur über ihren ersten Weltcup-Auftritt, sondern ihr erstes
Autogramm von Super-Star Michael Phelps.
Recht zufrieden war Routinier Herbst bei seiner Saison-Premiere am Ende
nicht. Mit einer Zeit von 1:46,64 über die 200 m Freistil landet der 31-
Jährige in einem hochkarätigen Feld auf dem 26. Platz. „Man kann es positiv
sehen und sagen: `Ich war nur zwei Sekunden hinter Michael Phelps.` Aber
eigentlich wollte ich schon ein bisschen schneller schwimmen.““Eine
neuerliche Erkältung und drei Tage Trainings-Ausfall machten ihm wieder mal
einen Strich durch die Rechnung, nun will Herbst bei den deutschen
Kurzbahn-Meisterschaften in Essen die Marke von 1:46 auf seiner
Hauptstrecke deutlich unterbieten. Ob er sich mit dieser Zeit für die
Kurzbahn- Europameisterschaften in Istanbul qualifizieren kann, wollte der
Nationalmannschafts-Sprecher nicht einschätzen. „Ich will meine Leistung
bringen und dann werde ich sehen, wofür es reicht.““
Im Weltcup-Becken lief es dagegen für Juliane Reinhold richtig gut. Gleich
auf zwei Strecken drückte sie ihre Bestzeit um rund sechs Sekunden. Für die
20 0m Rücken brauchte die Sportlerin von Trainer Oliver Trieb 2:10,75 min
und unterbot damit den deutschen Altersklassen-Rekord, der 16 Jahre lang
von Antje Buschschulte gehalten wurde. Die 200 m Lagen bewältigte sie in
2:12,10 min. Doch eine kleine Unterschrift von ihrem großem Vorbild Phelps
ist für sie sogar noch mehr Wert als die tollen Bestzeiten. „Ich habe einen
Moment in der Pause genutzt, als er alleine war. Da habe ich ihn gefragt
und er hat gelächelt und gleich unterschrieben“, erklärt die Junioren-
Europameisterin, die mit viel Herzklopfen zu ihrem großen Vorbild ging. Nie
hätte die 15-Jährige gedacht, dass sie den 14-maligen Olympiasieger so
schnell live erleben würde.
Auch die beiden anderen Leipziger, Riccardo Prietzsch und Lisa Graf (beide
SSG), waren von der Atmosphäre in der Halle und den vielen Weltklasse-
Athleten beeindruckt und konnten diese Begeisterung in persönliche
Bestzeiten ummünzen. Den Rücken-Spezialistin Prietzsch trug die Euphorie-
Welle bei allen vier Starts zu neuen Bestmarken. Graf verpasste nur auf
einer Strecke ihren Rekord und will bei den deutschen Kurzbahn-
Meisterschaften noch eine Schippe drauf legen. „Die Wende bei meinen 50 m
Schmetterlings war nicht gut, aber in Essen geht es bestimmt besser“,
erklärte Lisa Graf noch etwas enttäuscht. Da kann man nur hoffen, dass die
Begeisterungswelle auch bei den Kurzbahn-DM Einzug hält. Vorher aber
kämpfen die SSG-Sportler an diesem Wochenende in der Vorrunde der 2.
Bundesliga um eine gute Ausgangsposition für das erklärte Ziel Aufstieg.ABLVZ2009-11-17
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