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Trainer in der Defensive - Beim DOSB läuft eine Offensive, aber an der Basis werfen (Schwimm-)Trainer das Handtuch2011-12-23 - Postschwimmverein Leipzig e.V.
April 11 2017

Trainer in der Defensive – Beim DOSB läuft eine Offensive, aber an der Basis werfen (Schwimm-)Trainer das HandtuchLeipzig. Wenn bei den Olympischen Sommerspielen in London oder 2016 in Rio wieder gerätselt wird, warum Deutschland in den Kernsportarten kaum Medaillen holt, steht die Antwort womöglich schon jetzt fest. Während der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) mit einer Trainer-Offensive daran arbeitet, diesem Berufsstand mehr Anerkennung zu verschaffen, werfen an der Basis die Kollegen das Handtuch. In Leipzig in diesem Jahr zum Beispiel die ehemaligen Weltklasse-Schwimmer Sabine Krauß-Herbst und Jirka Letzin. Statt in der Offen- sehen sie sich in der Defensive. Es herrscht Alarmstufe Rot am Beckenrand.


Für Sabine Krauß, Olympiavierte und mehrfache EM-Medaillengewinnerin in den 90er Jahren, gab es nie einen Zweifel: Nach ihrer Karriere wollte sie ihre Erfahrungen an junge Talente weitergeben. Auch nach Tausenden Kilometern im 50-m-Becken brannte die zweifache Mutter weiter für den Leistungssport. In diesem Sommer gab die 37-Jährige als Trainerin auf, sie wechselte als Sport- und Schwimmlehrerin an die Grundschule Engelsdorf. „Ich war mit Leib und Seele Trainerin. Aber ich brauche einen sicheren Job, ich sah in dem Beruf keine Perspektive für mich.“ Die ständige Befristung ihrer Verträge, meist für ein Jahr oder gar nur sechs Monate, habe an ihr gezehrt. Die Arbeitszeiten seien alles andere als familienfreundlich: „Als ich mit meinem Mann die Steuererklärung gemacht habe, stellten wir fest, dass wir in einem Jahr als Familie nur vier gemeinsame Wochenenden hatten.“ Wenn sie nach 19 Uhr vom Training kam, musste Töchterchen Johanna gerade ins Bett, die Sechsjährige war auf dem Weg zum Papa-Kind. Dass die Bezahlung eher bescheiden ausfiel, eine Anerkennung für die Arbeit meist ausblieb und ein Wechsel ans Sportgymnasium scheiterte, waren weitere Argumente, den Beruf aufzugeben.

Das Trainer-Gehalt war auch für Jirka Letzin, Olympia-Achter von Sydney, auf Dauer nicht akzeptabel. Obwohl ihm der Sächsische Schwimm-Verband (SSV) Trainerjobs in Chemnitz, Dresden und Leipzig anbot, war er unter den gebotenen Bedingungen nicht mehr bereit, sich morgens, abends und an den Wochenenden an den Beckenrand zu stellen. Vom pädagogischen Auftrag her stellt er Trainer mit Lehrern auf eine Stufe. „Lehrer sind besser bezahlt. Und wenn sie Freitagmittag nach Hause gehen, fahren wir bis Sonntagabend zum Wettkampf.“

SSV-Präsident Wolfram Sperling zeigt Verständnis für seine ehemaligen Trainer: „Das sind fachlich und pädagogisch hochqualifizierte Leute. Sie tragen Verantwortung für Eliten der Gesellschaft.“ Sie seien häufig Elternersatz, Arzt, Physio, Seelsorger. „Doch die Realität ist, dass sie gering bezahlt sind, die Verträge sind in den seltensten Fällen unbefristet. Die Trainer stehen unter enormem Erfolgsdruck, ihre Weiterbeschäftigung und ihr Gehalt hängen von den Ergebnissen der Sportler ab. Und sie müssen sich auf gut Deutsch von Eltern und Vorständen anpissen lassen.“ Sperling ist Hochschul-Dozent an der Leipziger Sportfakultät und erlebt dort Jahr für Jahr, dass kaum noch ein Sportstudent mit dem Berufsziel Trainer beginnt. Fitness- und Rehasport sowie Sportmanagement haben dem Leistungssport an der ehemaligen DHfK den Rang abgelaufen, auch wenn die Fakultät dem Trend entgegenzuwirken versucht.

Als Verbands-Präsident müsste er eigentlich zwei, drei Trainerstellen streichen, um seine Leute angemessen zu bezahlen. Mit jährlich 80 000 Euro weniger musste sein Verband auskommen, seit 2008 mit Stefan Herbst nur ein sächsischer Schwimmer in Peking dabei war. Nach Olympia kürzten Bund, Land und Stadt die Fördermittel, private Geldgeber fand der SSV nicht. Der Bundesstützpunkt in Leipzig, drei Landes- und fast 20 Talentstützpunkte müssen mit 300 000 Euro Landesmitteln klarkommen, hinzu kommen knapp 100 000 Euro eigene oder kommunale Gelder. In Sachsen-Anhalt, weiß Sperling aus sicherer Quelle, würden die Trainer rund 700 Euro im Monat mehr verdienen. Was nicht nur an den Medaillen von Paul Biedermann liege.

Jirka Letzin jedenfalls ist überzeugt: „Für 300 000 kann man sich keine Olympiamedaille kaufen. Außerdem frage ich mich: Wieso fordert der Landessportbund Olympiamedaillen? Es handelt sich doch um Bundeskader, die vom Bund gefördert werden müssten.“ Seiner Meinung nach wolle die Gesellschaft gar keinen Leistungssport: „Wir alle gucken zwar im Fernsehen gerne Olympia und meckern über fünfte oder neunte Plätze. Aber investieren will niemand.“

Der 40-Jährige ist überzeugt, dass Weltklasse-Leistungen wie von Britta Steffen oder Paul Biedermann auch in Sachsen möglich sind: „Von der Infrastruktur her haben wir sehr gute Bedingungen. Aber schöne Schwimmhallen und Strömungskanäle können auch andere bauen. Zu den Rahmenbedingungen gehört mehr.“ Er glaubt, dass die Klubs die Beiträge drastisch anheben müssen, um Leistungssport finanzieren zu können. Doch in Sportvereinen sind Monatsbeiträge von zehn, zwölf Euro keine Seltenheit. Für diejenigen, die häufig zum Training gehen, macht das nicht einmal 50 Cent pro Einheit. Für eine Tennis- oder Klavierstunde oder den Nachhilfe-Lehrer würden die Familien auch wesentlich höhere Tarife zahlen. Letzin hat sich mit Hilfe des IAT in der Analyse der Schwimmtechnik selbstständig gemacht (www.schwimmanalytik.de) – er bietet dies der zweiten Reihe ebenso an wie Triathleten, Fünfkämpfern oder Masters-Athleten.

Auch in Dresden hat in diesem Jahr eine echte Power-Frau als Trainerin aufgehört. Sabine Krauß’ Freundin Brit Lögow, die nach ihrem Studium in Leipzig als Trainerin zunächst nach Berlin ging, arbeitete zuletzt an der Wiederbelebung des Schwimmsports der Landeshauptstadt. Und das mit Erfolg. Stand das Sportgymnasium Dresden jahrelang im Schatten von Leipzig, überragten die Talente von der Elbe beim diesjährigen Bundesfinale „Jugend trainiert für Olympia“ mit zwei Titeln und einem zweiten Platz. Viereinhalb Jahre habe sie in Dresden geackert: „In dieser Gesellschaft wird dir nichts geschenkt. Für alles musst du selbst losrennen. Aber was ich in Berlin in einem Monat geschafft habe, dazu brauchte ich in Dresden ein Jahr – und wenn es nur um eine Turnhalle fürs Athletiktraining geht.“ Im Sommer wechselte sie an die Erich-Zeigner-Grundschule nach Leipzig-Plagwitz.

Die 39-Jährige glaubt, der Trend werde sich fortsetzen, dass Talente nach Stipendien an US-Universitäten streben: „Es können ja nicht alle zur Bundeswehr-Sportfördergruppe gehen.“ Die guten Bedingungen an den hiesigen Sportschulen führten hier und da zur Verweichlichung der Kinder. „Viele nutzen das Training als Ausrede für schlechte schulische Leistungen oder umgekehrt.“ Hinzu kommen hausgemachte Probleme beim SSV, wo nicht nur sie fehlende Wärme und ein ungenügendes Miteinander beklagt. Wenn Trainer zudem zum Spielball unzufriedener Eltern werden, vermissen sie die Rückendeckung des Verbandes.

Gibt es sie aber tatsächlich, die Trainer-Offensive? „Ich spüre davon nichts“, sagt Wolfram Sperling. Jirka Letzin findet es absolut richtig, dass sich der DOSB um das Thema kümmert: „Ich selbst habe im Rahmen der Trainer-Offensive mal vor längerer Zeit einen Fragebogen ausgefüllt.“ Danach habe er nie wieder etwas davon gehört.Frank SchoberLVZ2011-12-23

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